Geschichte von Fürstenwalde
Die Stadt Fürstenwalde ist eine Gründung des 13. Jhs. an der schmalsten Stelle des Berlin-Warschauer-Urstromtals. Die Lage an der Spree mit einem bequemen Flußübergang verhalf ihr zu wirtschaftlicher Bedeutung, denn die Schiffsladungen mußten hier umgeladen werden, weil der Transport zwischen Fürstenwalde und Frankfurt/Oder nur auf dem Landweg möglich war. Als Kaiser Karl IV. im Rahmen von Erbstreitigkeiten den Brandenburger Markgrafen Otto den Faulen besiegt und dabei die Bischofsresidenz Lebus samt Kirche zerstörte hatte, zog der Bischof von Lebus auf seine Besitzung in Fürstenwalde um. Das Bistum Lebus und damit auch Fürstenwalde war bis ins 16. Jahrhundert hinein eines der drei maßgeblichen kirchlichen Zentren der Mark Brandenburg neben Brandenburg und Havelberg.
Danach allerdings sankt die überregionale Bedeutung von Fürstenwalde in den nachfolgenden Jahrhunderten stark ab. Obwohl schon sehr früh an das Eisenbahnnetz angeschlossen, nahm die Stadt nur begrenzt an der industriellen Entwicklung in Deutschland teil. Größter privater Arbeitgeber ist seit 1924 die Reifenfabrik. Nach der Wende wurde Fürstenwalde zum Wachstumskern für das östliche Brandenburg und hat damit erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für die Region.
In Fürstenwalde heiratete Heinrich Zille am 15. 12. 1883 in der Schloßstraße 26 im Haus der Schwiegereltern seine Braut Auguste Hulda Frieske. Er hatte sie hier ab 1880 regelmäßig besucht und dann ihren Vater förmlich um die Hand seiner Tochter angehalten. Der Schwiegervater kam aus Königs-Wusterhausen und war Handarbeitslehrer. In dem Haus befand sich bis 2009 das Restaurant und Hotel Zille-Stuben, wo Zeichnungen; Fotografien, Kopien von Urkunden und Plastiken kleiner Berliner Gören ausgestellt waren.