Burg Storkow

Die Burg in Storkow ist eine der ältesten und bedeutendsten in Ostbrandenburg. Sie wurde um 1136 durch den Wettiner Markgrafen Konrad den Großen (1098 – 1157) als Grenzfestung errichtet, wie archäologische Untersuchungen bestätigten. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 2. Mai 1209 als Besitzung des Lausitzer Markgrafen Konrad II. von Landsberg (1159 – 1210)[1].  Ebenfalls 1209 ging der Besitz an Kaiser Otto IV. (1175/76 – 1218) aus dem Welfenhaus über. Die Herren von Strele rissen um 1250 den alten Holzbau ab und ersetzten ihn durch eine Feste aus Stein. 

1538 wurde Stephan Meiße, ein Gefolgsmann von Hans Kohlhase (1500 – 1541), Hauptfigur in Kleists Michael Kohlhaas, im Turm der Burg zu Tode gefoltert. Auf dem Turm bietet jetzt eine Aussichtsplattform mit einer gläsernen Pyramide in der Mitte einen Blick in den alten Kerker hinunter. 

Ab 1348 bis 1518 residierten die Herren von Biberstein auf der Burg Storkow. Ihnen folgten bis 1556 die Bischöfe von Lebus. Von da ab gehörte die Festung dem Markgrafen Johann von Küstrin und seinen Nachfahren, bis 1799 der König von Preußen als Burgherr erschien. 1934 zog die Hitlerjugend ein und ab 1945 war die Burg Eigentum der Gemeinde Storkow.   

Der morastige Untergrund der Burg als einem Niedermoorstandort führte zu erheblichen Beschädigungen. Das Hauptbauwerk, ein Renaissancegebäude, fiel im Jahr 1978 einem Brand zum Opfer. Danach verfiel die gesamte Anlage.[3] Seit 1998 wurde erfolgreich der Wiederaufbau der gesamten Anlage betrieben. Ein Fachwerkhaus als neuer Sitz des Touristenzentrums sowie der Stadtbibliothek wurde wieder hergerichtet. Der Palas wird auch auch Bischofsschloss bzw. bischöflichen Wohnschloss genannt Die Bauzeit des Palas wird mit 1550 geschätzt. In ihm hielt sich wohl Katharina von Braunschweig, die Gattin des Kurfürsten der Neumark, auf. Im Bischofsschloss wrrden die Verwaltung und ein Restaurant untergebracht. Der Palas ist als Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum geplant.     Am 26. Februar 2009 erfolgte die feierliche Eröffnung. 

Der Palas ist das Herzstück der Burganlage. In seinem großen Saal können zukünftig Konferenzen, Tagungen und Feste stattfinden oder er kann als Kinosaal genutzt werden. Mit einer Spende der Sparkasse Oder-Spree wurde die historische Wetterfahne restauriert.[5]  Brauhaus und Palas mussten statisch gesichert werden, was gerade noch rechtzeitig erfolgen konnte, denn bereits im April 2006 waren Teile des historischen Kellergewölbes eingestürzt. Die baulichen Erhaltungsmaßnahmen für die Burg kosteten 6,5 Mio Euro, für die Maßnahmen an der Burg mussten insgesamt 8,66 Mio Euro aufgebracht werden.      


[1] So der Märkische Sonntag vom 9. März 2008; Eine Burg für Bürger, Märkischer Sonntag 1. 3. 2009
   Eine Burg für Bürger, Märkischer Sonntag 1. 3. 2009
[3] Eine Burg für Bürger, Märkischer Sonntag 1. 3. 2009
     Gärtner, Geheime Treppe, Wehrfenster und stille Örtchen entdeckt, Blickpunkt, 2. 2. 2008
[5] Märkischer Sonntag, 9. 3. 08, S. 11
       Eine Burg für Bürger, Märkischer Sonntag 1. 3. 2009

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